AT Tag 17 – 21 Virginia’s Triple Crown

Tag 17 11 Meilen / 17,6 km

Heiter geht’s also wieder weiter. Nachdem man gerade mal 5 Minuten aus der Stadt ist wird es sofort ruhig. Nach einer guten Stunde sieht man die Landschaft von oben und den ersten See. Es ist nochmal tropisch heiß, soll aber übermorgen kälter werden. Heute beginnt der sogenannte Virginia Triple Crown trail, sehr beliebt und hat 3 bekannte Aussichtspunkte. Natürlich komme ich da genau am Wochenende vorbei. Nach einem letzten Blick auf Daleville kommt man in das geschützte Gebiet und nach ein paar hundert Metern hoch steh ich pünktlich zum Sonnenuntergang an den Tinker Cliff’s. Hier schlafe ich auch. Morgen steht Mc Afee Knob an, der bekannteste Aussichtspunkt des AT.

Tag 18 24,7 Meilen / 39,6 km

Um den Sonnenaufgang mitzunehmen und Menschenmengen zu meiden stelle ich heute den Wecker auf 5 und beginne über 2 Stunden vor dem ersten Tageslicht mit wandern. Eklig, immerhin ist es noch warm. Als ich dann kurz nach Sonnenaufgang fast komplett allein am Mc Afee Knob stehe war es das aber wert. Kurz danach regnet es 2 Stunden. Glücklicherweise ist heute der Tag wo wir uns mit Elsa die wir vom Pacific Crest Trail kennen treffen. Diese hat sich vor meinem Augen den Fuß gebrochen als sie umgeknickt ist und musste den Trail verlassen. Nach einem 2 Stunden Mittag mit fast 3000 Kalorien geht’s zurück. Dank des Regens ist der Weg zum Dragon’s Tooth fast leer. Hier macht es mega Spaß einfach mit beiden Händen zu klettern. An der Spitze angekommen kletter ich noch auf den höchsten Punkt, leider drängt die Zeit und ich muss nach 10 min Pause wieder weiter. Es ist super windig, gibt kein Wasser und der Weg ist steinig und dauert ewig. Alle guten Plätze sind im 50kmh starken Wind wodurch ich noch bis in die Nacht wandere um etwas zu finden. Der vermutlich anstrengendste Tag dieses Jahr. Durch die 3 großen Kletter Partien, die vielen Steine und den Wind bin ich todmüde. Desweiteren ging mein Tag von 5 Uhr morgens bis 8 Uhr Abends, das muss reichen.

Tag 19 21,9 Meilen / 35,1 km

Heute bewege ich mich nicht vor 7.30. Der Körper ist von gestern noch komplett erschöpft und hungrig ohne Ende. Früh kommt man an einem Grab von einem 2ten Weltkriegs Soldaten vorbei der hier bei einem Flugzeug Absturz gestorben ist. Was für ein friedliches Plätzchen im Nirgendwo. Bei einer Hütte mache ich meine einzige wirkliche Pause. Später ist man auf einer kleinen Version der Continentalen Divide. Von hier fließt das Wasser in verschiedene Meere. Man geht den restlichen Tag auf dem Bergrücken. Nervig in der Sonne ist es heiß, im Schatten eiskalt. Die Temperaturen sind deutlich gefallen wodurch es nun immerhin trocken ist. Mit dem letzten Licht schlage ich mein Lager auf, der Wind weht immer noch eiskalt. Ich hatte eigentlich reichlich Essen gekauft aber bin so hungrig das ich mich zusammen reißen muss nicht schon mein Frühstück zu essen…

Tag 20 23,7 Meilen / 38 km

Heute ist ein ruhiger Tag. Ich sehe insgesamt nur 3 Menschen. Es ist teilweise sehr anstrengend weil viele Büsche den Trail überwuchern und die Blätter verdecken Steine&Wurzeln sehr effektiv wodurch man ständig stolpert. Es ist auch teilweise schwierig überhaupt auf dem Weg zu bleiben weil man ihn kaum sieht. Wie immer geht’s über Bergrücken, größtenteils im Wald mit Klippen ab und an. Auf einem Feld schlage ich pünktlich zum Sonnenuntergang mein Lager auf. Ich hab exakt 2 Riegel übrig für morgen.

Tag 21 12 Meilen / 19,2 km

Ich hab Hunger, es geht also in der Dunkelheit los. Komplett ohne Pause bin ich am später Vormittag schon in Pearisburg in einem Hostel. Hier ist nichts los aber ich kann mir erstmal den kompletten Tag Nahrung zuführen und mich ausruhen. Einen Tag Pause gibt’s trotzdem erstmal nicht solange der Wetterbericht gut aussieht geht es immer weiter 🙂

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